Schuld
Was uns kaputtmacht
Die eigentliche Ursache aller Not und allen Elends unter den Menschen ist die Schuldfrage. Sünde zerstört die Beziehung zu Gott, die Beziehung zum Mitmenschen und zerstört den Menschen persönlich. Der Weg aus der Schuld ist die Vergebung.
Die Menschen sind vor Gott und auch vor ihren Mitmenschen schuldig geworden. Die Last unvergebener Schuld liegt auf ihnen, das Gewissen klagt sie an. Durch den Glauben an Jesus Christus kann jeder Vergebung und eine echte Befreiung von dieser Last erfahren.
Wir Menschen versagen und werden schuldig. Unser Gewissen klagt uns an und spricht uns schuldig. Doch Gott ist größer als das Gewissen. Bei ihm erfahren wir Vergebung. Er kennt uns ganz genau. Er sieht nicht auf das, was wir getan haben, sondern er sieht das Herz an. Gott vergibt, befreit und schenkt einen Neuanfang. Er heilt das verwundete Herz. Das kann er allerdings nur an den Menschen tun, die sich an ihn wenden und bei ihm Hilfe suchen. Wer Vergebung erfahren hat, dem kann das Gewissen nicht mehr verurteilen und er kann voller Freude und Zuversicht zu Gott kommen und mit ihm leben.
Die Schuldfrage
Kaum waren sie verheiratet, ging er schon mit einer anderen ins Bett. Er hatte nie gelernt, treu zu sein. Es kam häufig vor, dass er fremd ging. Seine Frau wusste nichts davon. Nun erwartete sie ihr erstes Kind. Zuvor hatte sie schon dreimal abgetrieben. Beide zerbrachen später an den Folgen der Schuld. Sie wurde ein nervliches Wrack. Er stierte Abend für Abend in die Bildröhre und ließ sich mit Bier voll laufen. Das Kind wuchs ohne Liebe und Geborgenheit auf und geriet später auf die schiefe Bahn.
Unzählige Ehen gehen kaputt. Familien zerbrechen. Kinder wachsen in einer lieblosen Umgebung auf. Menschen kommen mit ihrem Leben nicht zurecht. Viele zerbrechen an Einsamkeit. Für manchen bleibt nur noch die Flucht in den Alkohol.
Wie kommt es, dass die Menschen so kaputt sind. Was macht sie kaputt?
Es gibt im Leben eines jeden Menschen eine furchtbare Macht, die Menschen nicht wahrhaben wollen, verharmlosen oder verdrängen. Diese Macht zerstört Menschen seelisch und hat unsagbares Leid zur Folge. Das ist die Sünde.
Sünde, das bedeutet, der Mensch hat sich gegen Gott aufgelehnt und lebt nun ohne ihn. Der Mensch ist dazu bestimmt, in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Ist seine Beziehung zu Gott in Ordnung, kann er auch in vernünftiger Weise mit anderen Menschen zusammenleben. Weil aber aufgrund der Sünde die Beziehung des Menschen zu Gott zerstört ist, sind auch seine zwischenmenschlichen Beziehungen zerstört und er ist persönlich zerstört. Er ist seelisch am Ende und manche sind nur noch ein Wrack.
Die Sünde
Was ist Sünde?
Wie ein Virus einen ganzen Körper zerstören und zur tödlichen Bedrohung werden kann, so kann die Macht der Sünde in das Menschenleben einbrechen oder einschleichen und das Leben des Menschen zerstören.
Sünde ist nicht in erster Linie ein moralisches Fehlverhalten, sondern unter Sünde verstehen wir den Versuch des Menschen, ohne Gott leben zu wollen. Der Mensch hat sein Leben in die eigene Regie genommen und lebt so, wie er möchte, ohne Gott.
Sünde macht sich bemerkbar durch Übertretung, Verfehlung und Schuld.
Übertretung
ist das bewusste Sündigen. Wir tun bewusst Dinge, die nicht in Ordnung sind.
Verfehlung
ist das Abirren von Gottes Wegen. Wir schlagen bewusst oder unbewusst einen falschen Weg ein.
Schuld
ist die Folge einer gottfeindlichen Gesinnung. Trotz bester Absicht tun wir Dinge, die uns selber und andere verletzen und zerstören, z.B. ein unbedachtes Wort, jemanden dem Rücken zukehren, Notlüge, Bindung, Sucht.
Die Auswirkungen der Sünde
Der israelitische König David hatte schwere Schuld auf sich geladen. Vom Anblick einer schönen Frau ließ er sich verleiten und ging mit ihr ein Verhältnis ein. Als sie schwanger wurde, schickte er deren Ehemann in den Tod. Wir können diese Geschichte in der Bibel nachlesen. Sie steht im 2. Samuelbuch Kapitel 11. Unter dieser Schuld litt David schwer. Fast wäre er daran zerbrochen. Über die Folgen schreibt David selber: „Als ich mich weigerte, meine Schuld zu bekennen, war ich schwach und elend, dass ich den ganzen Tag nur noch stöhnte und jammerte. Tag und Nacht bedrückte mich dein Zorn, meine Kraft vertrocknete wie Wasser in der Sommerhitze“ (Psalm 32,3-4).
Sünde wirkt sich in drei Richtungen aus: auf meine Beziehung zu Gott, auf meine Beziehung zum Mitmenschen, auf mich persönlich.
Auswirkungen auf mich persönlich
Sünde will geheim bleiben. Wir wollen sie verheimlichen, wir verschweigen sie und wir verdrängen sie. Das hat bestimmte Auswirkungen zur Folge.
Psychosomatische Störungen
Wo Sünde nicht bekannt und vergeben wird, kann das schmerzhafte Folgen haben. Verdrängen einer Schuld kann einen so mitnehmen, dass die Gesundheit akut bedroht ist. Die Anklage des Gewissens raubt den Frieden, und ein friedloser Mensch wird elend und krank.
Unbereinigte Schuld hinterlässt Spuren des Leides und des Todes. Menschen befinden sich in geistlicher Umnachtung. Das schlechte Gewissen wird zur unerträglichen Plage.
Nicht bekannte Sünde macht krank, infiziert Leib, Seele und Geist.
Manche Verletzungen der Seele sitzen so tief, dass der Betroffene in Süchte flieht, um mit diesem Zustand fertig zu werden.
Auswirkungen in den Beziehung zum Mitmenschen
Hinter vielen Problemen im zwischenmenschlichen Bereich kann offene oder verborgene Schuld stecken. Sünde zerstört Beziehungen zum Mitmenschen. Sie vergiftet die Atmosphäre. Sie treibt in die Einsamkeit. Menschen fügen sich gegenseitig seelische Wunden zu. Wenn uns ein Mensch Unrecht tut oder wenn wir anderen Menschen nicht vergeben, dann frisst der Groll in uns. Er wird unsere Seele zerfressen.
Auswirkungen in der Beziehung zu Gott
Jede Entfremdung von Gott, jeder Bruch in der Gemeinschaft mit ihm, bereitet eine innere Qual. Der Frieden mit Gott ist verloren gegangen. Wenn der Frieden mit Gott fehlt, dann erschüttern uns äußerer Ereignisse und werfen uns um. Die Probleme, die auf uns einstürzen, die Schwierigkeiten, denen wir ausgesetzt sind, machen uns fertig.
Der einzige Ausweg ist die Vergebung. Der Vergebung muss das Bekennen der Schuld vorausgehen. Das tat David: „Doch endlich gestand ich dir meine Sünde und gab es auf, sie zu verbergen. Ich sagte: ‚Ich will dem Herrn meine Auflehnung bekennen.‘ Und du hast mir vergeben und meine Schuld weggenommen!“ (Psalm 32,5).
Vergebung der Schuld
Der einzige Ausweg aus der Schuld des Menschen ist die Vergebung. Der Vergebung muss das Bekennen der Schuld vorausgehen. Das tat David: „Doch endlich gestand ich dir meine Sünde und gab es auf, sie zu verbergen. Ich sagte: ‚Ich will dem Herrn meine Auflehnung bekennen.‘ Und du hast mir vergeben und meine Schuld weggenommen!“ (Psalm 32,5).
Wir selber sind sehr schnell dabei, unsere Schuld zu verharmlosen, zu entschuldigen, auf andere zu schieben, zu verdrängen. Aber aus dem Dilemma kommen wir nur raus, wenn wir unsere Schuld erkennen, bereuen und bekennen. Und zwar zunächst vor Gott, weil jede Schuld Menschen gegenüber zugleich Schuld vor Gott ist und dann auch vor den Menschen, an denen wir schuldig geworden sind.
Wer dieses aus aufrichtigen Herzen tut, der erfährt:
- Gott vergibt die Übertretungen. – Das reinigt das Gewissen.
- Gott deckt die Sünde zu – Das befreit von Lasten.
- Gott rechnet die Schuld nicht an – Dadurch wird die Gemeinschaft mit Gott wieder hergestellt.
Möglich wird das nur durch Jesus. Am Kreuz auf Golgatha hat er unsere Schuld auf sich genommen und ausgetilgt. Wer ihn um Vergebung bittet, ihm vertraut und ihm nachfolgt, dessen Sünde ist restlos vergeben. Wer solche Vergebung erfährt, der darf gewiss sein: Es ist alles erledigt! Du bist frei von Schuld! Dieser darf nun im Frieden mit Gott leben und in dessen Herz wird Freude einkehren. Er erfährt eine innere Heilung. Er wird frei von negativen Gefühlen wie Enttäuschung, Bitterkeit, Selbstmitleid.
Ein neuer Mensch wird geboren.