Hauptsache gesund
Hauptsache Gesundheit?
Gesundheit ist ein sehr hohes Gut. Sie ist ein Zustand körperlichen und seelischen Wohlbefindens. Sie ist das Zeichen von Leben, Existieren, Weiterkommen. Wer einmal die Krankheit kennengelernt hat, weiß um so mehr, das Geschenk der Gesundheit zu schätzen. Wohl dem, der sich bester Gesundheit erfreuen kann. Aber ist Gesundheit das Wichtigste? Was ist mit denen, die von Krankheit gequält werden? Wie sollen sie damit fertig werden?
Krankheit ist mit Leiden verbunden. Es ist verständlich, dass wir Menschen Angst davor haben. Wir alle können krank werden. Krankheit bedroht uns wie eine Kriegserklärung an das Leben, hindert an der Lebensentfaltung, wird zum Handikap. Sie ist wie eine Macht, die die Existenz vernichten will.
In der Bibel wird uns von einem Mann berichtet, der 38 Jahre krank, in schwerster Weise körperbehindert war (Johannes 5,2 – 9):
„Innerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des Schaftores, befindet sich ein Teich mit fünf Säulenhallen, der auf Hebräisch Bethesda genannt wird. Scharen von kranken Menschen – Blinde, Gelähmte oder Verkrüppelte – lagen in den Hallen. Einer der Männer, die dort lagen, war seit achtunddreißig Jahren krank. Als Jesus ihn sah und erfuhr, wie lange er schon krank war, fragte er ihn: ‚Willst du gesund werden?‘ ‚Herr, ich kann nicht‘, sagte der Kranke, ‚denn ich habe niemanden, der mich in den Teich trägt, wenn sich das Wasser bewegt. Während ich noch versuche hinzugelangen, steigt immer schon ein anderer vor mir hinein.‘ Jesus sagt zu ihm: ‚Steh auf, nimm deine Matte und geh!‘ Im selben Augenblick war der Mann geheilt! Er rollte die Matte zusammen und begann umherzugehen.“
38 Jahre schwerste Krankheit, nicht laufen können, auf die Hilfe anderer angewiesen sein und doch keine Hilfe bekommen. Das muss furchtbar für diesen Menschen gewesen sein. Daran geht ein Mensch zugrunde. Jesus sah diesen Kranken. Er ging nicht gleichgültig an ihn vorüber, sondern sein Leiden rührte ihn. Er ging auf den Kranken zu, sprach ihn an und heilte ihn.
Dieser kranke Mensch erfuhr Hilfe durch Jesus und wurde dadurch gesund. Menschen sind oftmals allein gelassen. Sie haben niemanden, der ihnen zur Seite steht. Wir dürfen uns aber an Jesus wenden. Bei ihm werden wir Hilfe geschenkt bekommen. Aber nicht immer so, wie wir es uns erhoffen. Nicht jeden wird er gesund machen, so wie diesen einen kranken Mann am Teich Bethesda. Wer ihm aber vertraut, dem wird er Kraft schenken, das Schwere zu tragen und auch im Leid einen Sinn zu sehen.
Es gibt Schlimmeres als Krankheit
In dem Bericht in der Bibel über den kranken Menschen am Teich Bethesda heißt es weiter: „Später traf Jesus den Mann im Tempel wieder und sagte zu ihm: ‚Du bist jetzt gesund. Nun höre auf zu sündigen, damit dir nicht noch etwas Schlimmeres widerfährt.'“ (Johannes 5,14).
Da war nun dieser Mann 38 Jahre krank, ans Bett gefesselt und Jesus sagt zu ihm: „Damit dir nichts Schlimmeres widerfährt.“ 38 Jahre lang schwer krank – kann es denn da noch Schlimmeres geben? Solch eine Krankheit ist doch schon das Schlimmste. Was soll denn da noch schlimmer sein?
Es gibt tatsächlich Schlimmeres! Jesus gebraucht dieses Wort im Zusammenhang mit der Sünde. Es geht hier nicht um einzelne Verfehlungen des Menschen, sondern um seine Urnot, um die Ursache allen Elends auf der Erde. Das ist die Sünde, d.h. die freie Entscheidung des Menschen, ohne Gott leben zu wollen. Der Mensch hat sich gegen Gott aufgelehnt. Er wollte ohne ihn leben, seinen eigenen Weg gehen. Dieser Weg hat ihn in immer größere Gottesferne gebracht und damit in die Finsternis, die sich bemerkbar macht durch Hoffnungslosigkeit, Resignation und Verbitterung. Verharrt der Mensch in dieser Gottesferne, d.h. in der Sünde, dann muss er auch für alle Ewigkeit ohne Gott, fern von Gott leben. Das ist die Hölle. Das ist das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann.
Krankheit, auch die schwerste, geht vorüber. Spätestens mit dem Sterben ist es damit vorbei. Die meisten Menschen sind der Überzeugung, dass mit dem Sterben alles aus und vorbei ist. Das ist das Ende. Danach gibt es nichts mehr. Aber sie werden erkennen müssen, dass es danach eigentlich erst so richtig losgeht. Das Sterben ist eben nicht das Ende! Es gibt eine Ewigkeit, eine unsichtbare Wirklichkeit, die nicht durch Raum und Zeit begrenzt ist. Wir Menschen leben in einer zeitlich und räumlich begrenzten Welt. Wir können uns nicht vorstellen, dass es darüber hinaus noch etwas geben könnte. Und doch gibt es das. Wir können eine Welt, die unbegrenzt ist, in der es weder Zeit noch Raum gibt, nur nicht erfassen, da wir in unserem Denken an Zeit und Raum gebunden sind. Durch den Glauben an Jesus Christus wird uns diese unsichtbare Welt aufgetan. Spätestens mit dem Sterben werden die Menschen erkennen, dass es dies gibt. Für diejenigen, die ohne Glauben an Jesus sterben, wird der Tod ein böses Erwachen sein. Dann werden sie erkennen, dass jetzt die Ewigkeit beginnt und sie nun ewig ohne Gott existieren müssen. Das ist kein Leben mehr, sondern ein nur noch Dahinvegetieren, ein Existieren in Finsternis und Leid, in Freudlosigkeit und Unfrieden. Dieser Zustand wird ewig sein, nie mehr aufhören. Das ist das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann. Die Entscheidung, wo der Mensch die Ewigkeit zubringt, trifft er selber während seines irdischen Lebens. Es ist die Entscheidung, mit Jesus leben zu wollen oder nicht. Alle nun, die während ihres Lebens auf der Erde mit Jesus leben, werden auch in der Ewigkeit in Gemeinschaft mit Gott leben. Das ist ein Leben im Licht, ein Leben der Freude und Erfüllung, ein Leben, das sich in ganzer Pracht entfaltet. Dieses Leben beginnt schon hier auf der Erde, in dem Moment, wo sich jemand für Jesus entscheidet, und setzt sich fort im Reich Gottes. Das ist das Beste, was einem Menschen widerfahren kann. Der Mensch selber kann sich dafür entscheiden.
Gott liebt die Menschen. Er will, dass sie alle für immer in seiner Gegenwart leben. Dafür unternimmt er alles. Er hat seinen Sohn Jesus Christus für uns sterben lassen. Dadurch wird für uns der Weg zum ewigen Leben frei. Auch wenn Menschen Krankheit oder anderes Leid durchmachen müssen, dann verfolgt Gott nur gute Absichten mit diesen Menschen.
Unter Christen ist der Begriff „heimsuchen“ bekannt. Gott sucht die Menschen heim. In diesem Begriff stehen die Worte „heim“ (nach Hause) und „suchen“. Jesus kam auf die Erde, um verlorene Menschen zu suchen und zu retten. Er suchte, ging auf sie zu und brachte sie nach Hause ins Vaterhaus. Wenn Gott jemand mit Leid heimsucht, dann will er denjenigen zu sich nach Hause bringen. In diesem Sinne wird Krankheit zu einer Chance der Umkehr.
Auch Christen werden nicht vor Krankheit verschont
Was ist aber mit Christen? Sie leben ja mit Gott und haben Anteil an seiner neuen Welt. Auch sie werden von Krankheit nicht verschont. Wozu müssen sie noch leiden? Dafür gibt es viele Gründe. In den meisten Fällen wird das Leid, das einen trifft, nicht zu begreifen sein. Aber auch hier hat Gott das Beste mit ihnen vor.
Christen wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten dient. Das Beste, das es für einen Menschen gibt, ist das Heil, d.h. Rettung aus aller Verlorenheit, Vergebung der Sünden und ewiges Leben. Das will Jesus uns schenken. Gott wird alles unternehmen, damit Menschen dieses Heil finden.
Zwei Beispiele wozu Leid gut sein kann:
- Christen im Glauben festigen, damit ihnen das Heil erhalten bleibt
- Durch Leid wächst und reift der Glaube