Christ und Staat
Christen und die Regierung ihres Landes
Christen sind angehalten, die Regierung ihres Landes zu akzeptieren und sich ihr unterzuordnen.
So schreibt Paulus im Römerbrief Kapitel 13:
„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt.“
(Römer 13,1)
Mit Obrigkeiten sind alle staatlichen Einrichtungen gemeint: Regierung, Behörden, Polizei. Jeder ist dazu aufgefordert, sich ihnen zu unterstellen. Aber heißt das, dass alle zum bedingungslosen Gehorsam verpflichtet sind? Um diesen Bibeltext richtig zu verstehen, müssen wir uns erst einmal mit der Frage beschäftigen, wozu Gott Regierungen überhaupt verordnet hat.
Die Regierungen der Länder sind von Gott eingesetzt und dazu bestimmt, wenn es sein muss auch mit dem Schwert, das heißt mit staatlicher Gewalt, das Gute durchzusetzen. Ohne Regierung gibt es nur Anarchie, Gesetzlosigkeit. Was ist aber, wenn eine Regierung durch und durch gottlos ist und statt das Gute das fördert? Das ist das, was wir zur Zeit auch in Deutschland erleben: die Umkehrung der Werte. Das Gute wird für böse erklärt und das Böse für gut. Müssen wir uns als Christen dem unterordnen?
Im Römerbrief Kapitel 13 Vers 2 heißt es:
„Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu.“
Es ist die Ordnung Gottes, die Ordnung seiner Schöpfung, dass jedes Land eine Regierung hat. Ohne Regierung herrscht Anarchie. Ohne Regierung gibt es keine Gesetze. Jeder kann machen, was er will, ohne dafür bestraft zu werden. Damit das nicht geschieht, hat Gott jedem Staat eine Regierung verordnet. Sie ist dazu bestimmt, das Land dem Willen Gottes gemäß zu regieren, entsprechende Gesetze zu erlassen und das Recht mit staatlicher Macht durchzusetzen.
Dieser Regierung haben die Christen sich unterzuordnen. Was ist aber, wenn die Regierung gegen den Willen Gottes handelt? Widersetzt sich ein Christ der Ordnung Gottes, wenn er sich einer gottlosen Regierung widersetzt?
Jeder Christ ist allein Gott und seinem Gewissen verantwortlich. In der Bibel, in der Apostelgeschichte, sagt Petrus zu den führenden Leuten seines Landes: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ (Apostelgeschichte 5,29).
Im Römerbrief 13 Verse 3-5 schreibt Paulus davon, dass die Regierungen von Gott eingesetzt sind, um seinen Willen durchzusetzen. In diesem Sinn ist eine Obrigkeit Gottes Dienerin. Solange eine Regierung nach dem Willen Gottes handelt, hat niemand Böses zu befürchten; es sei denn, er selbst tut das Böse. Wenn jemand ein Gesetz verletzt, dann wird er dem entsprechend bestraft.
Die Regierung ist eine Dienerin Gottes, indem sie Leben und Besitz schützt. Dadurch hält sie das Böse in Schranken. Die Regierung hat das Recht, mit staatlicher Gewalt, das Recht durchzusetzen und Straftäter zu bestrafen. Das Maß der Strafe ist in den jeweiligen Gesetzen festgelegt (in Deutschland z.B. im Strafgesetzbuch). Über die Höhe der Strafe entscheidet in Deutschland das zuständige Gericht. Was ist aber, wenn die Regierung Gesetze erlässt, die den Geboten Gottes widersprechen? Ist sie da noch eine Dienerin Gottes? Wie sollen sich Christen in diesen Fällen verhalten?
Wie sich Gläubige sich letztendlich verhalten, ist eine persönliche Gewissensentscheidung. Es gilt: Gehorsam dann, wenn eine Regierung dem Willen Gottes entsprechend handelt. Verlangt sie aber etwas, das Gottes Gebote widerspricht, dann heißt es:
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“
(Apostelgeschichte 5,29)